von Jan Papsch, DCJG Mainz
Am vergangenen Wochenende fanden die Oxford IV (intervarsities) statt, mit 144 Teams das drittgrößte Turnier der Welt. Wie hier bereits berichtet nahmen drei VDCH-Teams teil:
Tilbury (Tilbury House Köln, Bianca Sterly, Tillman Schrammel), Gutenberg A (DCJG Mainz, Jan Papsch, Nicolas Eberle) sowie Gutenberg B (DCJG, Thore Wojke, Sascha Schenkenberger). Deutsche Juroren waren: Mustafa Sayed (DCJG), Marco Sterly (Tilbury), Jens Fischer (BDU Berlin) und Isabelle Loewe (DC Bonn).
Für uns Mainzer war es das erste Turnier außerhalb Deutschlands. Für läppische 150 Pfund Startgebühr erhielten wir Schlafplätze auf eigener Isomatte im Studentenwohnheim (crash) – übereifrige, nicht abschaltbare Fußbodenheizung inklusive. Selbstverständlich gab es weder Wasser – außer von oben – noch Kaffee oder Nahrungsmittel, nicht einmal Papier. Allerdings kamen wir in den einzigartigen Genuss, Debatten in der Union Chamber zu erleben – dem Raum mit der wahrscheinlich schlechtesten Akustik weltweit. Wir empfehlen an dieser Stelle Mikrophone, Lautsprecher oder einfach einen Teppichboden.
Sehr gefallen haben uns hingegen die inhaltlich starken Debatten mit jeweils sehr gutem und präzisem Feedback (durchschnittlich fünf Minuten!).
Großartig war die Begegnung mit Debattanten aus aller Welt. Wir debattierten und feierten mit Teilnehmern aus Holland, Singapur, Irland, USA, Slowenien, Ukraine, Kanada, Frankreich, Rumänien, Deutschland etc.
Unser Klassenziel lautete: “Nicht letzter im Tab werden.” – Nach der vierten Runde gab es zum letzten Mal Feedback. Gutenberg A und B hatten bisher jeweils drei Punkte gesammelt, Tilbury fünf. Es lagen noch zwei Runden vor uns; die gefühlten Breakchancen lagen bei fünf Prozent.
Im ESL-Break wurde Tilbury als zweites Team genannt. Als siebtes Team – zu unser aller Erstaunen – Gutenberg A. Nach dem Break dann die Überraschung: ADMU, mutmaßlich von den Philipinen, war sowohl im ESL-Break als auch im Mainbreak gelandet. Somit wurde ein Platz im ESL-Halbfinale vakant. Als Gutenberg B genannt wurde, ertönte ein Urschrei durch die Chamber, der sogar die Iren beeindruckte.
Jens Fischer und Isa Loewe jurierten in beiden ESL-Halbfinals.
Gutenberg A konnte beim Thema “This House would teach schoolchildren the value of being faithful to their partners” der Versuchung nicht widerstehen, Inhalt in altbekannter Weise durch Humor zu ersetzen. Die Lacher waren auf unserer Seite, die Punkte wie zu erwarten nicht. Den Break ins Finale schaffte dann nur Tilbury, wozu wir nochmals herzlich gratulieren!
Wir sind gespannt auf Cambridge am nächsten Wochenende und werden uns wieder melden.
Hier noch schnell die Motions der Vorrunden:
Vorrunde 1: This House would allow deaf couples to use medical technology to ensure they have deaf offsprings.
Vorrunde 2: This House would welcome a European superstate.
Vorrunde 3: This House would redirect all state art funding for reproduction of classic works of art into new works of art.
Vorrunde 4: This House would give the UN Secretary General the power to unilaterally send peacekeepers into regions that are beyond the effective control of their governments.
Vorrunde 5: This House would abolish patents and replace them with government funded awards in recognition of R&D.
Vorrunde 6: This House believes that universities should not license societies that define themselves by gender, race nationalhood or sexuality.
150 Pfund??? Wird da die Körpermasse der Teilnehmer aufgewogen, oder was? Oder gab es in UK eine Hyperinflation, über die unsere Medien nicht berichten?
150 Pfund für 5 Teilnehmer – aber bei effektiv null Investement von Seiten des Organisators ist das trotzdem ganz ordentlich…